By Monika Oppeln Bronikowska on Donnerstag, 13. Februar 2025
Category: News

Podiumsdiskussion: New Spatial Equilibrium

Am 16. Januar 2025 fand im Rahmen der Schweizer Immobilienmesse in Zürich die Podiumsdiskussion „New Spatial Equilibrium" statt, bei der Dr. Juerg Syz, Managing Partner bei Asia Green Real Estate, Dr. Stephan Kloess, Gründer und Managing Director von KRE KloessRealEstate, sowie Dr. Rainer Suter, Co-Head of Core Funds bei AXA Investment Managers, über die Auswirkungen demografischer Trends, beschleunigter Urbanisierung und regionaler Dynamiken auf die Immobilienbranche sprachen. Die Experten beleuchteten die Herausforderungen und Chancen in einer sich rasch wandelnden globalen Landschaft, in der sich kurzfristige Marktanforderungen und langfristige Perspektiven oft widersprechen. 

Immobilieninvestitionen sollten langfristig ausgerichtet sein, da sie aufgrund ihrer Illiquidität keine kurzfristige Flexibilität bieten. Kurzfristige Entwicklungen im Immobiliensektor werden oft von politischen Initiativen oder dem Druck von Berichtszyklen dominiert, die schnelle Ergebnisse verlangen. Dies führt oft zu taktischen Entscheidungen, die nachhaltige Strategien aus dem Blick verlieren. Viele geopolitische Einflüsse sind kurzfristiger Natur, aber Investitionen müssen auf langfristigen Fundamentaldaten basieren. Die demografische Entwicklung und das Wirtschaftswachstum sind die wichtigsten Treiber für die Flächennachfrage. 

Urbanisierung bleibt einer der zentralen Trends, insbesondere in Asien, wo sich zwei Drittel der Weltbevölkerung befinden und 38% des globalen BIP erwirtschaftet werden. Prognosen der UN zufolge werden bis 2050 rund 70% der Weltbevölkerung in Städten leben. In Regionen wie Südostasien, speziell in Städten wie Jakarta, die bald die grösste Metropole der Welt werden könnte, zeigt sich ein starkes demografisches und wirtschaftliches Wachstum, das langfristige Investitionen besonders attraktiv macht. Auch in Europa bleibt die Urbanisierung ein wichtiger Faktor, wobei Städte wie London und Lissabon herausstechen. Lissabon entwickelt sich zunehmend zu einem bedeutenden Hub für Start-ups und Technologieunternehmen. 

Die Diskussion thematisierte auch die regionalen Unterschiede in den globalen Immobilienmärkten. Asien zeichnet sich durch Skalierung aus, Europa durch Regulierung und Amerika durch Innovation. Während Städte wie New York und Boston in den USA durch ihre dynamische Innovationskraft attraktiv bleiben, wird in Europa vor allem in Städte investiert, die Forschungszentren, Unternehmertum und wirtschaftliche Freiheit fördern. Die Frage ist weniger, in welchen Ländern investiert werden soll, sondern vielmehr, wo junge Talente und wirtschaftliche Aktivitäten konzentriert sind: „Es sind die Städte, nicht die Länder, die das Wachstum treiben."